Der Sager: „Wir machen Scheiße zu Gold, und das doppelt.“ sorgt für einiges Schmunzeln in der Investorenrunde. Ein mobiles WC, das – im Gegensatz zu allen Alternativen in diesem Bereich – nicht stinkt, dennoch keine Chemikalien einsetzt und vollkommen „ökologisch“ ist, das ist das innovative Konzept, mit dem öKlo zum Marktführer wird. Zumindest, wenn es nach Niko und seinem Team geht.
- Das Logo ist in einem einfachen und handskizzierten Stil gehalten, ist individuell und packt das Thema bei der Wurzel. Das Icon – entweder ein grinsendes oder frisch dampfendes Häufchen – fungiert als Symbol und als 1. Buchstabe des Markennamens „ö“. Ich finde das sehr sympathisch gelöst.
- Der „Scheißhaufen“ hat Dank der Emojis ein Comeback gefeiert, wenn man so möchte. Es gibt Tassen, Polster, Radiergummi und und und. Im Beispiel von öKlo ist er auch passend eingesetzt und vermittelt direkt, worum es geht. Die Gründer haben nicht versucht, dieses prekäre Thema zu verstecken, sondern nutzen diesen Aspekt zu 100% für sich. Top!
- Exkurs: anders als öKlo, die sich bewusst für diese Darstellung und Interpretation entschieden haben, passiert es leider manchmal, dass ein Logo missinterpretiert wird. So geschehen vor einigen Monaten mit dem neuen Logo von Ubisoft.
- Bei diesem Logo hat sich der Grafiker wirklich etwas überlegt – so erkennt man auf den 2. Blick, dass auch die anderen Buchstaben eine Doppelfunktion einnehmen und ebenso als Icons fungieren, bzw. das Gesamtbild eine Schleife / ein Unendlichkeitszeichen darstellt.
- Auch bei der Farbwahl hat man nicht ins Klo gegriffen: obwohl verhältnismäßig viele Farben eingesetzt werden, harmonieren die Farben miteinander sehr gut, konkurrieren nicht. Und abermals: auch die Farben skizzieren den Hauptnutzen des Produktes, inspiriert von den Farben des natürlichen Kreislaufs. Wobei auch die Farbwahl für das Häufchen am Anfang gut gelungen ist: statt eines vermutenden Brauns, hat man sich für ein dunkles Orange entschieden. Damit wirkt das Logo frisch.
- Nachdem das Logo schon recht bunt ist, wirkt das Plakat mit seinen bunten Illustrationen überfüllt. Es gibt nur aufmerksamkeitsstarke Bereiche und zu wenig ausgleichende, beruhigende Elemente… zu wenig Bereiche, die nicht nach Aufmerksamkeit schreien. Hier würde ich die Farbpalette reduzieren.
- Das Produkt selbst ist durch die Wahl der Materialien Holz und Metall auf der gleichen Schiene unterwegs und passt auch optisch gut dazu.
- Hinsichtlich Vertrieb gibt es mehrere Ansätze und Kanäle: Vermietung und Verkauf von den Toiletten für Festivals, Sportveranstaltungen, Schrebergärten und künftig eventuell auch als Dauerlösung für Einfamilienhäuser. Sowie als 2. Schiene natürlich den Verkauf vom „häuslich produzierten“ Biodünger. Das ist ein interessantes Marktpotential.
- In a nutshell: ein konzeptionell richtiger Ansatz, ein roter Faden und eine gelungene Umsetzung.
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