Individualisierung boomt, schon seit Jahren. Im Onlinebereich ist sie absolut nicht mehr weg zu denken. Sei es die Webpage, die exakt jenen Content für den einzelnen User auswählt, der für diesen am besten passt, oder der gesamte Bereich des Online-Marketings. Aber auch offline eröffnen sich immer wieder neue Geschäftsfelder, die es durch die Individualisierung möglich machen, sich vom Mitbewerb abzuheben. Seien es maßgefertige Schi oder individuell auf den Hund abgestimmtes Futter. Wauh.
- Der Ernährungsberater für Vierbeiner – 135 Hunderezepte, ausgewählt nach einer detaillierte Anamnese inkl. Speichel- und Kotanalyse. Das ist umfassend.
- Als Markenname wurde Wauh gewählt. Ganz klar erkennbar ist hier der Bezug zum Konsumenten. Nicht zur Zielgruppe, denn die Zielgruppe sind die Hundebesitzer. Nun bietet Wauh aber Frischfleischfutter sowohl für Hunde als auch Katzen an. Die Katze wird alleine von der Markenbezeichnung ausgegrenzt.
- Auch das Logo ist ganz klar auf Hunde(besitzer) ausgerichtet. Neben dem Schriftzug Wauh, ist oberhalb noch ein Konterfei eines Hundes zu sehen. Ad hoc fallen mir 2 Begründungen dafür ein: diese Ausrichtung wurde gewählt, weil der Markt für Hundefutter lukrativer ist. Oder es wurde zuerst Frischflleischfutter für Hunde entwickelt und das Produkt in weiterer Folge auf den angrenzenden Markt der Katzennahrung erweitert. Jedenfalls wird das Produkt sicherlich auf einen entsprechenden Markt stossen – wie Leo Hillinger gesagt hat: da spart man lieber bei sich selbst, als beim eigenen Hund.
- Wauh als Bezeichnung zu wählen, birgt auch ein gewisses Risiko. (siehe Marketingbeuschel von Kühbrein Most)
- Lieferung 1x pro Monat ist gut für die Firma, aber widerspricht sich etwas zum Produkt: handelt es sich nicht um Frisch-Fleisch? Ist es nach einem Monat noch frisch?
- Der Logozusatz: Frisch-Fleisch-Futter (für den Hund), schlägt wiederum in die gleiche Kerbe. Ganz klare Positionierung auf Hundefutter. Der Zusatz ist gut gelungen – er bringt so minimal wie möglich auf den Punkt, um was es geht. Auch wurde mit der gewählten Schreibweise – sprich mit dem Einsatz der Bindestriche – die Lesbarkeit deutlich unterstützt, weil es ein langes, unbekanntes Wort in seine Einzelteile, die sehr wohl unserem Auge bekannt sind, zerlegt.
- Kleiner Tipp aus dem Speed Reading: hier scannt man zuallererst das Buch und notiert sich jene Wörter, bei denen man hängen bleibt, bei denen man stolpert. So macht man sich vorab mit ihnen vertraut und das Buch lässt sich im Anschluss ohne ungewollte Pausen lesen. Auch wenn wir uns als Unternehmer und Marketer aus tiefstem Herzen wünschen würden, dass sich die Betrachter die ausgeklügelten und herausgeputzten Unternehmensauftritte und Marketingbotschaften in aller Ruhe verinnerlichen würden, sieht die Wirklichkeit anders aus und gleicht – wenn überhaupt – der Schnelligkeit von Ultra Speed Reading.
- Die Präsentation im Studio mit den silbernen Tellerhauben (wie heißen die im Fachjargon?), passt gut zur Positionierung im Premiumbereich!
- „Mein Hundefutter ist sogar der Hillinger“, wie Alexander im Abspann von seinem Auftritt formuliert hat – das wäre doch einmal ein Slogan! Ob Leo damit einverstanden wäre? Ich fürchte nein.
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