Selbst angebautes Gemüse liegt im Trend. Da weiß man, wo’s her kommt und was drinnen ist und – noch wichtiger – was nicht. Aber nicht jeder hat einen Garten und nicht jeder hat einen grünen Daumen oder die Muse, sich um das wertvolle Saatgut zu kümmern, so dass man am Ende tatsächlich erfolgreich ernten kann. Bei myAcker kann man all das von der Couch aus – per Mausklick. Pflanzen, Pflegen und Ernten. Inkl. Lieferung vor die Türe.
- Das gewählte Grün ist sehr gut! Es wirkt wie frisches, saftiges, sattes Gemüse und passt gut zum angebotenen Produkt / Dienstleistung. Verstärkt wird das Ganze noch durch die Darstellung eines Schattens, der die Sonneneinstrahlung symbolisiert.
- Das Logo bzw. das Icon ist – ja, nennen wir es: ein wenig missglückt. Sorry, aber das Icon sieht aus wie ein Penis. Wenn man es von der Nähe betrachtet nicht. Aber mit einem gewissen Abstand verschwimmen die Abstände… Das Karottengrün – der Stengel, macht’s nicht besser. Wie kann so etwas passieren? Das geht ganz einfach. Am Anfang ist eine Idee. Die Idee bei myAcker war definitiv eine gute! Man nehmen ein Gemüse, dass oft und gerne selbst angebaut wird. Ein Gemüse, dass grundsätzlich von der Form eindeutig erkannt und zugeordnet werden kann. Da kommt die Karotte sicher besser, als eine Kartoffel. Radieschen würden wie Kirschen aussehen, Salat wie ein Klecks irgendwas, etc. Dann wurde die Karotte in einem ersten Logoentwurf illustriert. Diese Illustration ist möglichst einfach gehalten und auf die wesentlichen Bestandteile reduziert. Auch das ist soweit noch richtig. Aber, dann dürfte der eine oder andere der Meinung gewesen sein, dass die Karotte solo vielleicht zu verloren wirkt. So hat man eine Wolke (? Der Gemüsegarten in der Cloud?) noch ergänzt und alle waren happy. Der Grafiker, die Gründer, die Mitarbeiter… alle, die bei der Entwicklung des Logos dabei waren, können gar nichts Anderes sehen. Sie sind viel zu nahe dran und können nicht unvoreingenommen sind. Ein typischer Blinder Fleck.
- Und das passiert nicht nur jungen Unternehmen, sondern auch etablierten und mitunter auch den größten Marken auf dieser Welt. Einfach einmal „logo design fails“ oder „marketing fails“ googlen.
- Im Fall von myAcker lässt sich dies ganz leicht korrigieren, indem man die Proportionen der Wolke auf einer Seite so verändert, dass beide Seiten deutliche Größenunterschiede aufweisen. Das gleiche dann noch beim Karottengrün, und das Logo ist pipifein.
- Die zweizeilige Schreibweise des Produktnamens ist gut gewählt und unterstützt die Lesbarkeit. So werden automatisch 2 Wörter daraus, anstelle von myacker. Ein ähnliches Problem habe auch ich bei The Early Birds – theearlybirds – the-early-birds oder auch beim Marketingbeuschel der Holz-Feuer-Küche beschrieben.
- Was mir noch sehr gut bei der Schreibweise des Namens gefällt ist, dass sie zugleich die URL ist. Das passt insbesondere bei Onlineprodukten / -shops gut.
- Illustrationen prominent einzusetzen wirkt gut! Vor allem, wenn der Stil eine eigene Handschrift trägt und die Illustrationen, wie hier, technisch auf hohem Niveau umgesetzt wurden.
- Als Verpackungsmaterial Karton zu wählen passt gut zum Gesamtkonzept – Stichwort: Umweltgedanke, Nachhaltigkeit und roter Faden. Siehe Marketingbeuschel von Meine Wollke.
- Das Branding auf der Verpackung ist in der Form eines Siegels gestaltet, mit einer Banderole auf dem das Wort Onlinegemüse zu sehen ist. Dieses Wort finde ich genial. Denn eigentlich ist das Wort per se ein Paradoxon (wie soll online Gemüse wachsen?). Aber: es assoziiert in der Sekunde ein Bild in den Köpfen der Empfänger, und dazu ein 100% richtiges – den Produktkern.
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